DLRG singt Weihnachtslieder im Wasser

Am 3. Adventssamstag gehen wir traditionell schwimmen. Nein, nicht warm und kuschelig im Stader Solemio, sondern kalt und frostig im Stader Hafenbecken. Wenn knapp 30 Fackelträgerinnen und -träger singend über den Weihnachtsmarkt laufen, dann handelt es sich mal wieder um das beliebte Fackelschwimmen der DLRG Stade.

Dem Stader offenbart sich dabei eine merkwürdige Szenerie: Einsatzfahrzeuge parken Am Sande, es steigen Neoprengestalten mit Weihnachtsmützen aus. Manch einer zwängte sich nach drei jahren zum ersten Mal wieder in seinen hautengen Anzug und wunderte sich, wer den Neo heimlich enger genäht hat. So spazierten unsere Einsatzkräfte - manche sehr beengt - singend durch die Holzstraße über den Pferdemarkt bis hinunter zum Fischmarkt, wo bereits zahlreiche Zuschauer warteten.

Der Wasserstand erwies sich in diesem Jahr als äußerst hoch. Nur die größeren Retter konnten stehen und manch einer hatte mehrfachen Fischkontakt an den Beinen, am Bauch oder Rücken. Da die Zuschauerzahlen steigen und sich die Besucher bis knapp zum Schwedenspeicher hin ein Plätzchen zum Schauen suchen, schwimmen die Fackelträger seit einigen Jahren grundsätzlich auch ein klein wenig in Richtung des Museums, um auch den dortigen Gästen ein Ständchen zu bringen. Auf Höhe des Ewers war jedoch Schluss, denn das Wasser war eiskalt. Die meisten Ehrenamtlichen gingen in einem fünf bis 7 mm dicken Neoprenanzug ins Wasser. Dieses fließt in den Anzug, bildet eine Schicht zwischen Neopren und Haut und wird (theoretisch) von der eigenen Körperwärme aufgeheizt. Das klappt für eine begrenzte Zeit, aber nach maximal 30 Minuten müssen dann auch die Hartgesottenen das Wasser wieder verlassen. Daher ging es in diesem Jahr nicht allzu weit in Richtung Schwedenspeicher. 

Dass die Fackelträger nicht die betörenden Klänge eines Heintje Simon zustande bringen, ist dem Stader inzwischen wohlbekannt. Freudig nahmen jedoch die Schwimmerinnen und Schwimmer der DLRG-Ortsgruppen Stade, Buxtehude, Drochtersen und sogar zwei Gäste aus Lüneburg zur Kenntnis, dass sich „Erwin, der dicke Schneemann“ einer besonderen Beliebtheit erfreut und dass tatsächlich Zugaben gefordert wurden. Vielen Dank allen Staderinnen und Stadern für euren Besuch. Wir retten gerne für euch – und wir singen gerne für euch!

Nach dem Verlassen des Wassers steht traditionell der Bezirkseinsatzleiter Lars Müller mit Punsch parat, damit sich die Frierenden aufwärmen konnten. Mit lockerer Hand wurde hier eingeschenkt, ob Glühwein mit einem Schuss Rum oder Rum mit einem Schuss Glühwein, bei dem Kameraden Müller gab's beides. Und natürlich stand auch herrlich heißer Apfelsaft bereit. Nachdem die Schwimmerinnen und Schwimmer sich kurz aufgewärmt hatten, ging es in Stader Schwimmbad SOLEMIO. Unter den Duschen kam es dann für einige zu der größten Herausforderung des Abends: aus dem Neoprenanzug wieder rauskommen!

Das Fackelschwimmen, so viel Spaß es allen Teilnehmenden auch macht, ist jedoch nur der einleitende Programmpunkt zur einer kleinen vereinsinternen Feier. Der Bezirkseinsatzleiter Lars Müller sowie der Stader Einsatzleiter Maik Hippauf standen am Grill und alle Anwesenden konnten somit noch eine Bratwurst schlemmen, nach dem eiskalten Wasser und der anschließenden heißen Dusche eine Wohltat. In diesem Rahmen wurde dann auch bewährten Einsatzkräften ihr gerahmtes Foto für die DLRG-Galerie überreicht. Über dieses Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung erfreuten sich in diesem Jahr die Einsatzkräfte Henning Kruse, Niclas Zitzer, Johanna Krummel und Jonas Siegel. Sie erhielten ihr Bild feierlich vom Einsatztaucher Nico Ahrens überreicht. 

Wir danken euch sehr sowie allen Vereinsmitgliedern und vor allem den Aktiven der Jugend, der Ausbildung und des Einsatzbereiches! Ohne euch liefe nichts! In diesem Sinne wünscht euch und auch allen Staderinnen und Stadern ein gesegnetes Weihnachtsfest:

Euer Vorstand der DLRG Stade